ADAC: Steuerliche Vorteile und Subventionen nutzen!
Hohe Förderung für Elektroautos
Der Umstieg aufs Elektroauto geht ins Geld: Der Kaufpreis der Pkw ist vergleichsweise hoch, und auch der Einbau von Stromleitung, Steckdose und Wallbox in die private Garage kann teuer werden. Deshalb subventionieren Bund und Hersteller seit 2016 die meisten Elektroautos sowie Pkw mit Brennstoffzelle. Die Prämie, die es sowohl beim Kauf als auch beim Leasing gibt, ist jetzt bis 2025 verlängert worden.
Im Februar 2020 hat die EU-Kommission auch einer höheren Förderung zugestimmt. Für alle Fahrzeuge, die nach dem 4. November 2019 zugelassen wurden, gibt es mehr Geld: Für rein elektrische Autos unterhalb eines Listenpreises von 40.000 Euro klettert der maximale Zuschuss von 4000 Euro auf 6000 Euro. Für Autos mit einem Listenpreis über 40.000 Euro steigt die maximale Prämie auf 5000 Euro. Das gilt für rein batterieelektrische Fahrzeuge ebenso wie für Plug-in-Hybride.
Zuschuss auch rückwirkend
ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand begrüßt diese Entscheidung: „Es ist eine gute Nachricht aus Brüssel, dass die höhere Förderprämie jetzt starten kann. Damit haben die Verbraucher die für einen Kauf zwingend benötigte Klarheit. Gut auch, dass die Prämie rückwirkend beantragt werden kann. Somit können auch die Käufer, deren Autos seit Anfang November 2019 neu zugelassen wurden, noch davon profitieren. Dieser Beschluss wird der Entwicklung der Elektromobilität
in Deutschland neuen Schwung verleihen.“
Bund und Autoindustrie wollen wie bisher jeweils zur Hälfte die Gesamtkosten von mehr als zwei Milliarden Euro übernehmen. Mit der höheren Prämie werde es nun möglich, weitere 650.000 bis 700.000 Elektrofahrzeuge zu fördern, teilte die Bundesregierung mit.
Fahrzeug muss förderfähig sein
Zuständig für die Bewilligung ist weiterhin das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), in der Regel füllen die Autohändler die erforderlichen Formulare für die Kunden aus. Beantragen können die Förderung Privatpersonen, aber auch Unternehmen, Stiftungen und Vereine. Den Umweltbonus gibt es allerdings nur, wenn der Wagen auf der Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge des BAFA steht. Auf ihr finden sich beispielsweise der Renault Zoe, der Nissan Leaf, der I3s von BMW, der Ioniq von Hyundai und Tesla Model 3.
Bei allen Elektroautos, die gefördert werden sollen, muss der Netto-Listenpreis künftig unter 65.000 Euro liegen. Käufer eines Audi E-Tron Quattro oder eines Jaguar I-Pace – die deutlich mehr kosten – müssen also auf die Förderung verzichten.
Steuervorteile für Elektroautos
Und auch steuerlich werden Elektroautos gefördert: Für batterieelektrische Fahrzeuge, die bis zum 31. Dezember 2020 erstmals zugelassen werden, wird zehn Jahre lang keine Kfz-Steuer fällig. Nach einem Halterwechsel innerhalb dieser zehn Jahre wird dem neuen Fahrzeughalter die Steuerbefreiung für den dann noch verbleibenden Zeitraum gewährt. Hybridfahrzeuge, die auch von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, profitieren nicht von diesem Steuervorteil.
Für Dienstwagen gilt seit 2019 ein weiteres Privileg: Elektro- und Plug-In-Hybridfahrzeuge werden pauschal mit 0,5 Prozent des Listenpreises versteuert. Zum Vergleich: Verbrenner müssen mit einem Prozent des Listenpreises beim Finanzamt angesetzt werden. Und auch das Laden des Elektroautos beim Arbeitgeber muss nicht als geldwerter Vorteil versteuert werden.
Informationen:
Kurz nachgefragt …
… bei Carsten Ahrens, Geschäftsführer Autohaus Ahrens, der sowohl Elektroautos als auch Wasserstofffahrzeuge in seinen Niederlassungen anbietet:
Merken Sie als Autohändler bereits eine verstärkte Nachfrage aufgrund der neuen Förderung?
Ja, definitiv: Nachdem die beschlossene Unterstützung der Bundesregierung nun aktiv ist, bekommen wir vermehrt Nachfragen und Bestellungen zu Elektrofahrzeugen und Plugin-Hybriden.
Haben sich die Vorbehalte in Sachen E-Mobilität inzwischen etwas gelegt?
Nach wie vor hadern die Interessenten mit dem Thema Reichweite und Strom tanken. Unterm Strich sind die Vorbehalte zum Thema Ladeinfrastruktur also nach wie vorhanden. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten.
Welche Automodelle werden am meisten nachgefragt?
Die Nachfrage zum Renault Zoe ist wirklich gut, da kommen die Kunden gezielt auf uns zu. Aber auch unser Wasserstoffmodell, der Toyota Mirai, wird zunehmend angefragt.